Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit im 17. Jahrhundert in Köln. Es geht um eine Frau, Katharina Henot, welche aus wirtschaftlichen Gründen von ihren Konkurrenten der Hexerei angeklagt und so aus dem Weg geräumt wurde. Trotzdem sie schwer krank war, entstellt durch mehrmalige Folter, hat sie nie gestanden. Nach damaligem Recht hätte man sie freilassen müssen. Der Prozess zog langjährige Hexenprozesse nach sich, welche erst durch den 30-jährigen Krieg beendet wurden. Am Turm des Kölner Rathauses ist eine Statue von Friedrich Spee und ihr (die beiden Hauptpersonen des Buches) zu finden.
Katharina Henot, eine bekannte, schöne, einflussreiche Frau, leitet die örtliche Poststation in Köln. Sie hat diese von ihrem Vater geerbt. Zur damaligen Zeit hatte sie es recht schwer, sich als Postmeisterin durchzusetzen, war aber bei ihren Angestellten beliebt. Der Graf von Taxis möchte gern ein reichsweites Postwesen etablieren. Dazu möchte er jedoch die andere Postmeisterei in Köln nehmen. Deshalb stört die Henot-Post und es kommt natürlich zu Schwierigkeiten. Um ihre Post zu retten, besteht Katharina Henot auf Einhaltung der Familienrechte und leitet einen Prozess vor dem Reichskammergericht ein.
Eines Tages hilft Katharina einer alten kranken Frau, die vor ihrer Tür zusammenbricht. Diese ist Wäscherin bei der Familie ihrer Postkonkurrenz. Die alte Frau möchte etwas Wein haben. Sie behauptet, danach wäre es besser. Am Abend darauf zeigt die Frau Katharina als Hexe an. Angeblich war der Wein vergiftet. Das Gerücht greift schnell um sich und es finden sich immer mehr Personen, die Katharina Henot verhext haben soll. Kein Verteidigungsschreiben hilft mehr Katharina, man wirft ihr Krankheit und Tod vor. So wird sie dann verhaftet und an das erzbischöfliche Hochgericht übergeben. Dort wird sie mehrfach gefoltert. Zu keinem Zeitpunkt hat sie gestanden, obwohl sie mehrfach gefoltert wurde. Am Ende landet sie trotzdem auf dem Scheiterhaufen.
Trotz allem Leid, welches Katharina Henot erfuhr, wurde sie unterstützt vom örtlichen Gymnasiallehrer, dem Jesuiten Spee von Langenfeld (Er trug zum Ende des Hexenhasses bei, indem er später das Buch „Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse“ verfasste.). Dieser hat vergeblich versucht, sie vor der Verbrennung zu retten. Unterstützt wird er von einem jungen Anwalt sowie einem in Katharina Henot verliebten Gymnasiasten.
Die Sprache des Buches orientiert sich am Anfang des 17. Jahrhunderts und passt so genau in die Zeit. Wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, ist das Buch flüssig zu lesen. Es ist grausam, wie mit Katharina Henot umgegangen wird, vor allen Dingen, wenn man den Grund dafür weiß und einem bewusst wird, wie aktuell die Themen auch heute noch sind. Es geht um Interessenpolitik, Streben nach Macht und Geld, sowie den Unfehlbarkeitswahn der Herrschenden, die sich der Vernunft entgegenstellen.