Ursula Isbel: Der Zauber von Ashgrove Hall

Wie ich zu dem Buch kam:

Dieses Buch habe ich in der Bibliothek gefunden. War reiner Zufall, dass ich es mitgenommen habe. Eigentlich wollte ich das daneben mitnehmen. War also falsch gegriffen. Egal, probieren kann man es ja mal, wenn es einmal da ist.

Worum gehts?

Die Geschwister Anders und Merle aus Deutschland verstehen sich super. Merles Freund hat mit ihr Schluss gemacht und sie hat deshalb Liebeskummer. Um seine Schwester aufzumuntern, verbringen sie zusammen einen Urlaub auf einem alten schottischen Herrensitz. Das Schloss gehört einer Freundin der Cousine ihrer Großmutter. Es ist zwar traumhaftschön, aber auch etwas heruntergekommen. Es gibt zum Beispiel keine Heizung und kein warmes Wasser. Die Einwohner des Ortes erzählen den beiden, dass es das Haus der Geister genannt wird. In Schottland gehören immer Spukgeschichten zu alten Häusern. Man erzählt den beiden, dass ein junger Adliger Alan Campbell, welcher an der Seite von Bonnie Prince Charlie gekämpft hat, auf geheimnisvolle Weise auf Ashgrove Hall verschwunden ist.
Anders glaub nicht an solchen Unsinn. Es geht später soweit, dass sogar noch Elfen und Feen in die Geschichte mit einfließen. Merle ist da jedoch etwas empfänglicher. Gleich in der ersten Nacht auf Ashgrove Hall hat sie merkwürdige Träume. Regelmäßig besucht sie jemand in ihren Träumen. Sie gerät immer tiefer in ein Netz von unausgelüfteten Geheimnissen. Die Träume zeigen ihr Ereignisse in einer anderen Zeit. Sie spürt, dass die Ergebnisse für später eine wichtige Rolle spielen, kann diese aber nicht fassen. Wer ist dieser Fremde und was versucht er ihr zu sagen? Oder ist das alles nur Nonsens, wie ihr Bruder sagt?
Auch das reale Leben geht für die beiden weiter. Sie lernen die Geschwister Bronwen und Kyle kennen. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel um Ashgrove Hall zu lüften. Dabei lernen Merle und Anders nicht nur Schottland kennen und lieben…

Meine Meinung:

Das Buch ist jetzt nicht so anspruchsvoll, aber wenn man mal was leichtes für zwischendurch lesen möchte, ist es genau richtig. Es sind tolle Naturbeschreibungen von Schottland drin, aber auch sprachlich sehr poetisch und romantisch, ohne kitschig zu wirken. Man bekommt richtig Lust, mal nach Schottland zu fahren und selber dort einen Urlaub zu machen. Die Charaktere sind alle sehr liebevoll beschrieben. Schön ist auch, dass die Geschwister, auf beiden Seiten, so unterschiedlich sind. Toll fand ich auch, dass die Schotten so normal mit ihren Marotten und Aberglauben beschrieben wurden. Sie lieben einfach Geistergeschichten, Elfen und Feen.

Ob es Ashgrove Hall wirklich gibt, habe ich in meinen Recherchen nicht herausgefunden. Jedoch gibt es im englischsprachigen Raum viele Spukschlösser.

Bonnie Prince Charlie (der „hübsche Prinz“) ist eine historische Person. Es handelt sich um Charles Edward Stuart, der Anführer des letzten Aufstandes der schottischen Clanführer gegen die englische Zentralmacht. Dieser Aufstand war so schrecklich, dass es danach nie wieder einen bewaffneten Kampf der Schotten um Unabhängigkeit von England gegeben hat.
Charles war davon überzeugt, dass ihm nicht nur der Thron von Schottland, sondern auch der Englands zustand. Im August 1745 landete er mit einer Handvoll Männer an der schottischen Westküste. Dort hisste er die Familienfahne als Zeichen einer neuen Revolte. Charles köderte mit der angeblichen Unterstützung Frankreichs für eine Revolte in Schottland, die ohnehin traditionell gesinnten Clanführer des Landes. Immerhin marschierte er mit 5000 Highlandern bis nach Edinburgh, wo nur die Burg in englischer Hand blieb. 1746 endete jedoch dieser Aufstand mit einer vernichtenden Niederlage der Schotten im Moor von Culloden.

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