Nina Blazon: Die Königsmalerin

In diesem historischen Roman erfahrt ihr etwas über das Leben von Sofonisba Anguissola. Sie kommt aus einer bürgerlichen Handelsfamilie in Cremona, hat 6 jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Ihre Eltern waren sehr offen und ermöglichten den Kindern eine fundierte Bildung und eine Ausbildung. Sofonisbas Talent wurde von ihrem Vater schon zeitig gefördert und sie lernte bei berühmten Malern, wie z.B. Bernardino Campi. Sie korrespondierte unter anderem mit Michelangelo. Ihr bekanntestes Bild „Drei Schwestern beim Schachspiel“ ist oben zu sehen. Das Bild gilt in der italienischen Malerei als erste Darstellung einer Alltagszene. Im Buch wird dies auch beschrieben. Sie war schon berühmt, als sie mit Mitte zwanzig an den spanischen Königshof berufen wurde.

Als junge Malerin aus Italien bekommt sie eine Stelle am spanischen Königshof während der Regierungszeit von König Philip II und Isabel del Valois. Sie soll dort für die junge Königin als Hofdame arbeiten und diese im zeichnen unterrichten. Am Königshof angekommen ist sie fasziniert von der dortigen Kunst, Kultur und Gesellschaft. Jedoch erschüttert sie zugleich über die Konsequenz und Folgen der Inquisition in Spanien. Sie malt am spanischen Hof viele Bilder, darunter auch Portraits für die Königsfamilie. Sie hat guten Kontakt zu Isabel und bekommt bald noch eine weitere Schülerin. Die Nichte des Hofmalers am königlichen Hof, Lien aus den Niederlanden, möchte gern bei ihr in die Lehre gehen. Lien ist hochmotiviert und bringt mit viel Leidenschaft ihre Gefühle auf die Leinwand. Jedoch hütet Lien ein dunkles Geheimnis, dessen Entdeckung im Spanien des 16. Jahrhunderts nicht nur für Lien allein gefährlich, sondern auch tödlich enden könnte. Kann Sofonisba das Geheimnis lüften und was hat das für Konsequenzen?

Ich fand das Buch superschön. Die Geschichte ist natürlich ausgedacht, aber man erfährt sehr viel über die Zeit, das Leben am spanischen Hof, es ist authentisch und trotzdem spannend. Eine Liebesgeschichte fehlt auch nicht. Man bekommt Lust, etwas mehr über die Malerin zu erfahren. Eine gute Idee fand ich, dass als Einleitung für jedes Kapitel erklärt wird, wie man eine bestimmte Farbe herstellt. Diese Texte werden dann im Buch noch einmal näher erklärt. Auch wenn man noch nicht so viel von Malerei versteht, kann man daher gut folgen. Raffiniert ist auch, dass bestimmte Bilder während der Geschichte erklärt werden, welche sie auch wirklich gemalt hat. Auch wenn man die Bilder vorher nicht kennt, sieht man sie beim lesen förmlich vor sich.