Inhalt des Buches:
Die Geschichte spielt im Jahr 1203 und beginnt in Britannien. Die 15-jährige Gatty ist Feldarbeiterin und Kuhhirtin. Sie hat keine Familie mehr und kann nicht lesen und schreiben. Damals war es nur für die Adligen Männer üblich, lesen und schreiben zu lernen. Da sie nur auf dem Feld arbeitet, braucht sie dies auch nicht. Um sich die Arbeit zu erleichten, singt sie oft Lieder, die ihr die Vögel zuzwitschern oder die sie auf dem Feld hört. Sie hat eine wundervolle Stimme. Bisher war sie auch noch nie ausserhalb des Dorfes. Aber trotz der harten Arbeit ist Gatty ein offenes, lebenslustiges Mädchen, welches einem schnell ans Herz wächst. Sie hat aber auch ihre Schwächen, sie ist naiv, impulsiv und vorlaut. Eines Tages soll sie zum Gutsherren kommen. Sie wurde auserwählt, die Kammerzofe einer Adligen, der warmherzigen Lady Gwyneth, zu werden. Lady Gwyneth möchte eine Pilgerreise nach Jerusalem unternehmen und Gatty soll sie begleiten. Damit beginnt für Gatty ein neues Leben. Sie lernt nun lesen, schreiben und erhält sogar Gesangsunterricht. Die Pilgergruppe beginnt ihre lange Reise von England über Frankreich, dort über die Alpen und nach Italien bis nach Jerusalem. Gatty erlebt viele neue Eindrücke und Abenteuer. Sie lernt fremde Länder, aber auch ihre Menschen, Sitten und Gebräuche und sogar etwas die Sprache kennen. Doch so eine lange Reise zu Fuß, auf einem Pferd und auf einem Schiff ist auch sehr gefährlich. Werden alle Pilger in Jerusalem ankommen? Und werden sie es schaffen, alle wieder heil nach England zurückzukommen?
Lustige Stellen aus dem Buch:
während des Aufenthaltes in Venedig:
„Ich werde heute Morgen hier bleiben“, sagte Nest. „Ich will nachdenken.“
„Du triffst dich wieder mit Sei“, vermutete Gatty. „Stimmt´s?“
Nest seufzte. „Ich weiß nicht.“
„Nest“, bat Gatty, „bitte komm doch mit! Es ist unser letzter Tag!“
Aber Nest wollte ihre Meinung nicht ändern und beschwerte sich: „Außerdem haben wir fast jeden Tag, den wir hier waren, irgendwelche Reliquien besucht. Ich habe mehrvon der Heiligen Martha gesehen, als sie jemals hatte, es sei denn, sie hatte wirklich zwölf Finger und drei Schienbeine.“
„Ich weiß!“, grinste Gatty. „Ich habe mitgezählt. Alles in allem habe ich sieben Schädel, fünf Schienbeinknochen und einundzwanzig Zehen gesehen.“
Eigene Meinung:
Der Anfang des Buches war etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nach und nach wurde es immer besser. Am Anfang musste ich mich wahrscheinlich etwas an den Schreibstil gewöhnen. Gatty war für meinem Geschmack etwas zu naiv. Auch die Wiederholungen, welche Fortschritte Gatty gemacht hat, waren etwas gewöhnungsbedürfig. Vielleicht waren da ein paar zu viel eingebaut. Gut und spannend wurde die Pilgerreise beschrieben. Gatty kam mit Vorurteilen vor Andersgläubigen und Menschen aus fremden Ländern, aus Brittannien und war diesen gegenüber dadurch in den fremden Ländern sehr misstrauisch. Doch wurden sie dann aber nach und nach, durch die Erlebnisse, welche sie auf der Pilgerreise hatte, ausgeräumt. Toll fand ich die Nebenfiguren im Buch. Da ist wirklich niemand zu kurz gekommen. In den meisten Büchern fallen diese oft irgendwann unter den Tisch. Dadurch hatte das Buch auch einen „runden“ Abschluss. Schön fand ich auch, dass hinten im Buch Fremdwörter in einem Glossar erklärt wurden. Wenn man etwas nicht kannte, konnte man dort einfach nachschauen. Und die Landkarten waren auch eine gute Idee. Dort war der Pilgerweg eingezeichnet, sowie das Marschland in Britannien, Gattys zu Hause. So konnte man immer nachschauen, wo sich die Pilger ungefähr gerade befanden und wie weit sie inzwischen gekommen sind.