David Savier: Jesus liebt mich

Wer anspruchsvolle und ernsthafte Literatur sucht, hat sich mit diesem Buch total vergriffen. Es ist etwas für nebenbei, eine Geschichte zum verlieben und mitlachen.

Marie ist evangelisch, jedoch nicht besonders fromm und wohnt in einem kleinen Kaff namens Malente in Schleswig-Holstein. Sie bezeichnet sich selbst als ein M.O.N.S.T.E.R. (Mittdreißigerin ohne nennenswertes Selbstbewusstsein, Trauschein, Energie und Reife). Marie hat es nicht einfach. Sie hat nicht die optimale Figur und tritt so gut wie in jedes Fettnäpfchen.

Sie hat ziemlichen Stress, da sie ihre Hochzeit organisieren muss. Es geht alles drunter und drüber. Erst wollte der Pfarrer sie in der Kirche nicht trauen „ich mag es nicht, wenn man meine Kirche als Eventstätte benutzt.“. Zudem sind ihre Eltern sind geschieden und reden nicht mehr miteinander, sollen aber trotzdem kommen. Als Krone des ganzen, stellt ihr Vater sie vor vollendete Tatsachen. Er bringt sein russisches 24-jähriges Hurenliebchen zur Hochzeit mit, welches er erst kürzlich über eine Partnerbörse im Internet kennengelernt hat.

Während der Trauung wird ihr klar, dass sie ihren Freund für eine lebenslange Partnerschaft nicht genug liebt. Deshalb gibt sie ihm vor dem Altar den Laufpass und zieht wieder bei ihrem Vater in ihr altes Kinderzimmer ein. Noch völlig mit den Nerven am Ende und in Tränen aufgelöst wird sie am nächsten Morgen von ihrem Vater aus dem Bett gescheucht. Ein Zimmermann muss auf den Dachboden, um dort etwas zu reparieren. Nur in ihrem Zimmer gibt es eine Dachluke nach oben. Völlig zerknittert lässt sie ihn ein. Der Zimmermann sieht aus wie einer von den Bee Gees und stellt sich als Joshua vor. Er ist anders als alle Männer zuvor: einfühlsam, selbstlos und aufmerksam. Er ist aber auch etwas merkwürdig, aber er hat einen wunderhübschen Knackpo und dies ist wahrscheinlich genau der Grund, warum sie sich verlieben. Dummerweise erklärt er ihr beim ersten Rendezvous, er sei Jesus persönlich. Marie denkt verständlicherweise erst, er will sie veräppeln, danach dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Jedoch merkt sie bald, dass er wirklich der Messias ist. Nur was tun, wenn man in Jesus verschossen ist? Wie gut, dass sie noch ihre Schwester Kata hat. Diese schreibt für eine Zeitung einen Comic-Strip über zwei Schwestern (Marie und Kata) und gibt ihr auch dort immer wertvolle Hinweise und Ratschläge. Diese Comics sind im Buch auch enthalten und lockern die Geschichte weiter auf.