Ulrike Schweikert: Lycana

Das zweite Jahr an der Akademie verbringen die jungen Vampire in Irland. Wieder ist ein herrliches Buch entstanden. Dieses Jahr findet das Schuljahr nicht in einer bestimmten Stadt statt, sondern die Vampire, und der Leser, lernen fast die gesamten irische Insel kennen. Es werden viele Geschichten und irische Mythen erzählt, aber auch die Geschichte Irlands, sowie Brennpunkte der Politik zwischen Irland und England kommen nicht zu kurz. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, aber es ist trotztdem nicht zu schwer mitzukommen. Im Gegenteil, es ist sehr interessant, etwas in verschiedenen Blickwinkeln zu sehen.

Was erleben nun die Vampire? Der irische Clan möchte den Erben die Fähigkeit des Gestaltenwandelns beibringen. Die jungen Vampire lernen schnell, dass diese Fähigkeit sehr brauchbar ist, um in Irland überleben zu können. Grund dafür ist, dass sie in eine uralte Fehde zwischen Vampiren, Werwölfen und Druiden geraten, die für die Erben gefährlich wird. Die Erben müssen vor Verfolgern flüchten und lernen auf diese Weise fast die gesamte Insel kennen. Trotz der vielen Ereignisse, fehlt eine sehr romantische, aber leider auch tödliche Liebesgeschichte nicht. Ausserdem wird das Geheimnis von Yvi gelüftet.

Lycana fand ich fast noch besser als Nosferas. Es war spannender aufgebaut. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mich in Irland etwas besser auskenne, als in Rom. Alles was dort beschrieben wurde, war auch mein Eindruck vom Land. Gefallen hat mir auch, dass viele Mythen und irische Geschichten, die zu den Gegenden einfach gehören, erzählt und erklärt werden. Super fand ich, dass die Idee mit den Gaststars, welche wir schon in Rom kennengelernt haben weitergeführt wurde. Auch und vielleicht gerade weil diese Personen bisher nur indirekt etwas mit den Erben zu tun haben. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht.

Ulrike Schweikert: Nosferas

Ein Vampir-Roman aus dem 19.Jh

Die letzten großen Vampir-Clans haben begriffen, dass sie etwas für ihr weiterbestehen tun müssen. Sie haben keinen Nachwuchs mehr und sind seit langer Zeit durch Blutfehden untereinander verfeindet. Es findet ein Treffen statt. Sie beschließen, alle Kinder gemeinsam zu unterrichten. Wenn die Vampir-Kinder sich durch die Schulzeit miteinander befreunden, löst dies langfristig den Hass und sie können untereinander später heiraten und Kinder bekommen.
Jedes Schuljahr soll in einem anderen Clan stattfinden. Im ersten Jahr werden deshalb die Kinder in Rom unterrichtet. Sie lernen dort, sich gegen Kirchenkräfte gegen jede Art zu immunisieren. Sie lernen viele neue Dinge kennen. Die Erwachsenen des Vampir-Clans in Rom selber haben ganz andere Probleme. Es häufen sich Morde und ein Vampir-Jäger treibt sein Unwesen. Natürlich geht dieses nicht an den Kindern vorbei. Ein paar von ihnen fangen an, detektivisch tätig zu werden.

Ich habe dieses Buch innerhalb in den letzten beiden Tagen nur so verschlungen. Es ist spannend geschrieben aber nicht blutrünstig. Es hat geschichtliche Hintergründe, es findet sich am Ende des Buches ein Glossar mit Erläuterungen zu berühmten Persönlichkeiten und Fremdwörtern. Was auch sehr schön ist, sind die Beschreibungen von Rom. Wenn man dort schon einmal war, kann man sich alles ganz genau vorstellen und es wird auch vieles historisches noch einmal erklärt. Es ist auch lustig geschrieben. Interessant ist die These, dass es sogenannte „reine“ Vampire gibt, welche altern und Kinder (die dann auch Vampire sind) bekommen können; genauso, wie es Vampire gibt, welche durch einen Biss zum Vampir werden. Diese altern nicht und dienen den „reinen“ Vampiren. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Unterschied bei den Folgebänden noch einmal zu einem Problem werden könnte.