Mein zweiter Besuch bei Eule

Ich steige mal wieder die Treppen zur Eulerei hoch. Hier herrscht wieder ein reges Treiben. Ich öffne die Tür und sehe, dass sich die Eule bereits mit einer anderen Eule angefreundet hat. Sie scheint auch neu zu sein, da sie noch klein ist. Ich gehe langsam zu meiner Eule hinüber. Sie schaut mich an und scheint mich wiederzuerkennen. Ich fütter sie mit etwas Obstsalat. Ich lege meine Hand vor ihr auf den Boden und schiebe sie ganz nah an ihre Krallen heran. Sie umklammert meinen Zeigefinger mit ihren kleinen Krallen. Das tut gar nicht. Ich hebe die Eule an und gehe mit ihr zu einem der Fenster. Ich flüstere „Flieg meine Eule, flieg“. Die Eule schaut mich verdutzt an. Ich bewege meine Hand leicht hoch und runter und auf einmal hebt sie ab. Sie fliegt noch unbeholfen ihre Kreise, aber es wird immer besser. Ich geniesse es, ihr beim Fliegen zuzusehen. Meine kleine Eule. Ich sehe, wie sie wieder hergeflogen kannt. Sie ist erschöpft. So lange ist sie noch nie geflogen. Die Eule landet am Fensterbrett und strecke ihr wieder meine Hand hin. Sie hüpft hinauf und ich bringe sie in ihr Nest zurück. Ich streichel ihr leicht über ihre Federn, die so weich sind wie Samt. „Tut mir leid, meine kleine Eule, aber ich muss wieder gehen, ich habe noch Hausaufgaben machen“. Es scheint mir, als würde sie mir zunicken. Ich streichel meine Eule noch mal und begebe mich zurück in den Gemeinschaftsraum.

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